Verein für Höhlenkunde Sierning

--- Jahresbericht 2019 ---

zusammengestellt: Eduard Knoll

2019



Teilnehmer

(1.= Autor)


Verm.

2.1.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Kurz nach dem Jahreswechsel starten wir bei leider sehr schlechten Wetterverhältnissen zur zweiten Forschungstour in die „Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl“. Der Eingang war zugeschneit und so bedurfte es etwas Grabungsarbeit um in die „Umkleidekabine“ zu gelangen. Im Team tauschten dieses Mal Stefan und Daniel Neudeck die Plätze, wodurch wir wieder fünf Mann waren. Team 1 (Heli, Martin und Stefan) startet die Vermessung mit dem letztens erkundeten Zusammenschluss der Elefantengänge (VP ER7 mit E25). Danach nahmen sie sich weitere kleinere Seitengänge vor, um dann die zweite größere Abzweigung bei VP ER8 zu erkunden. Hier gibt es nach der ersten Kurve eine Fortsetzung nach oben, die aber nach kurzer Kletterei zu Ende ist. Eine weitere Fortsetzung zieht in die Tiefe und konnte länger mit einigen kleineren Kletterstellen bis zum Ende nach unten verfolgt werden. Die horizontale Fortsetzung schlägt einige Hacken, verläuft aber im Wesentlichen in Richtung Süden und steigt dabei kontinuierlich leicht an. Bei einer steilen Kletterstelle ist aber vorerst ohne Bohrausrüstung Ende. Team 2 (Max und Christoph) machte sich an die Fortsetzung der letzten Tour im Untergeschoss der Elefantengänge (VP E62-7d). Nach einem kurzen Abseiler (ca. 8 m) erreichten wir den horizontalen Teil, der sich aber schlussendlich nicht ganz so groß wie die Ebene darüber erwies. In die eine Richtung war schon nach wenigen Metern Schluss, in die andere Richtung wurde es durch Lehmverstopfung immer enger. Am Ende sind zwar noch Fortsetzungen in zwei Richtungen erkennbar, hier wären aber massive Grabungsarbeiten notwendig. Neben dem horizontalen Teil führten aber auch noch drei parallele Röhren tiefer hinunter, die zum Glück später in einen gemeinsamen größeren Gang münden. Diesen Gang folgten wir noch einige Meter bis zu einem großen Schacht (ca. 20 m). Zwar gibt es hier auch eine horizontale Fortsetzung, mangels Zeit und Seil beendeten wir aber an dieser Stelle bei VP EU27. Eine weitere Fortsetzung gegenüber der ersten Abseilstrecke (VP EU1) nach oben blieb vorerst ebenfalls unerforscht. Das schlechte Wetter hatte sich mittlerweile weiter ausgetobt und so marschierten wir bei widrigsten Bedingungen zurück zur Wurzeralm. Da wir spät aber doch lernfähig sind, hatten wir dieses Mal ein GPS-Gerät dabei, wodurch zumindest die Wegfindung einwandfrei funktionierte. Kurz nach 22.00 Uhr waren wir dann wieder am Ausgangspunkt bei der Talstation Wurzeralm.

Die neue Gesamtlänge beträgt nun 8.721,6 m. Der tiefste Punkt ist mittlerweile bei -320,4 m.

Tantscher M.

Moser Chr.

Schöngruber M.

Neudeck St.

Steinmassl H.

496,5

14.1.

Stollen in Neuzeug

Fledermaus Kontrolle. 3 kleine Hufeisennasen gezählt, und bereits an kffö weitergeleitet, der Stollen ist weiter stark vermüllt und teilweise haben sich neue Brocken (Deckenplatten) von der Decke gelöst.

Scheucher T.

Baghdadi A.


11.2.

Hirlatzhöhle

Eine Vorhut startete bereits vom 2. Februar, um den Materialtransport und die Verlagerung der benötigten Ausrüstung zu organisieren. Die Haupttour folgte vom 7.bis 10.Februar, mit Betauchung des Megalodontencanyons.

Unsere Gruppe stieg einen Tag später, Freitag am späten Nachmittag ein, wir marschierten über den vereisten Eingangsbereich, ein Höhlenbach, über Hallen, Schächte durch unterirdische Gewässer und endlos lange Leitern bis zur "HDS" der Halle des Staunens, wo wir unser Biwak für den ersten Tag bezogen. Spät Abend trafen Gottfried Buchegger vom Höhlenverein Hallstatt-Obertraun mit einem Höhlen-Neuling ein, Nici vom Gasthof Hirlatz.

Frühmorgens nach einem ausgiebigen Frühstück ging es zum Grünkogel-Biwak über sie Sahara zur Oase einem Siphon welcher Richtung Wadiland verläuft, welches nur mehr von Höhlentauchern erreicht werden konnte, ehe 2018 eine Trockenverbindung gefunden werden konnte.

Die Gänge führen stetig bergan ehe man plötzlich in ein tiefes schwarzes Loch blickt, dessen senkrechte Wand quert man nur an einer Leine gesichert. Über und unter Blockwerk, durch enge Klüfte hindurch, vorbei an märchenhaften verwitterten Gesteinsskulpturen, versteinerten Megalodonten, Korallen und Kristallen, tief ausgewaschen Kolken erreicht man mitten im Berg die Echokluft und den Grünkogelsee welcher überquert werden muss, ehe wir das gleichnamige Biwak erreichen. Die Echokluft hat einen Widerhall der annähernd eine halbe Minute nachklingt!

Wenige Minuten nach dem Biwak erklettern wir über Trittklammern und Stifte eine enge Kluft in welcher ein Gang nach unten abzweigt und in einen engen Druckstollen mündet, an dessen Ende eine etwa 6 Meter lange extreme Engstelle liegt, die in eine gigantische Halle mündet welche den Namen Sahara trägt. Hier türmt sich feinster Sand meterhoch auf, auf dessen höchster Stelle ebenfalls ein Biwakplatz eingerichtet wurde. Zweidrittel dieses Sandberges werden jährlich durch gigantische Tauwasser Massen geflutet! Auch ein 270 Meter hoher Schlot Dark Star ragt von hier senkrecht nach oben. Wenige Minuten davon entfernt liegt die Oase dessen Siphon eine Verbindung ins Wadiland bildet jedoch nur mehr durch Tauchgänge erreicht werden kann.

Im Grünkogel Biwak wurde Tauschausrüstung für den Transport nach draußen aufgenommen, vollgepackt ging es zurück, Abends trafen wir im HDS Biwakplatz müde ein. Herr Buchegger verließ uns am selben Abend, jedoch seine Begleiterin entschloss sich spontan eine Nacht anzuhängen! Frühmorgens machten wir uns auf den Weg ans Tageslicht, welches wir genau zur Mittagszeit wieder erblickten.

Scheucher T.

...


23.2.-24.2.

Winterkurs Höhlenrettung OÖ

in Windischgarsten


Hunger A.


27.2.

Reichraminger Bärenlucke


Schon von altersher wird diese Höhle von den Einheimischen Bärenlucken genannt.
In der Legende wurde angenommen, sie führe über viele hunderte Meter unter der Enns durch ans andere Ufer des Flusses. Anstoß zur Neuvermessung der Bärenlucke waren dazumal prähistorische Funde, die oberhalb dieser Höhle gemacht wurden. Am häufigsten im Fundmaterial vertreten waren erwartungsgemäß Geräte und Werkzeuge aus Stein, so wurde hier in Reichraming ein Kratzer, Flach- und Lochbeile gefunden. Der Aufstieg zur Bärenlucke ist vom Reichraminger Friedhof aus ein sehr steiler Anstieg. Direkt oben am Grat unterhalb eines Fels öffnet sich der Eingang in ein Schachtloch, welcher 6 m tief abfällt. Unterhalb des Eingang ist ein zweiter Zugang zum Schacht der sehr Eng ist aber passiert werden kann.



2.3.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Die dritte Forschungstour der heurigen Wintersaison begann damit, den zugeschneiten Eingang freizulegen. Nach kurzer Sondierung begannen wir an der Richtigen stellen zu Graben und konnten so den Eingang nach kurzer Zeit freilegen. Auf Grund des verschlossenen Eingangs gab es dieses Mal überhaupt keine Eisbildung im Eingangsbereich. Beim Abstieg zum Forschungsbereich stießen wir in der Abzweighalle (VP 90) zufällig auf einen skorpionartigen Höhlenkäfer, welcher spontan als Fotomodel herhalten musste. Als erster richtiger Programmpunkt stand eine kurze Nachvermessung eines Rundzuges (VP ER6, ER7 und ER10) auf der Agenda, bei dem bei der Dateneingabe festgestellt wurde, dass sich offensichtlich ein Fehler eingeschlichen hatte (große Abweichung). Da wir nun schon im rechten Elefantengang waren, beschlossen wir auch gleich die heutige Forschung in diesem Bereich an deren bisherigen Ende (VP ER38) fortzusetzen. Als Erstes mussten wir uns ein Steilstufe hinauf bohren, um dann mit einem Spreizschritt auf die andere Seite zu queren. Die nächste Steilstufe konnte durch eine Engstelle umgangen werden. Von diesem kleineren Raum zweigen mehrere Fortsetzungen ab, wobei wir vorerst nur die größere nach oben über eine kurze Kletterstelle (Seilversicherung) weiter verfolgten und zur großen Überraschung in eine große Halle gelangten. Hier begannen wir rundherum die Halle zu vermessen und alle weiteren Fortsetzungen vorerst mit Fragezeichen am Plan zu versehen. Den größten horizontalen Seitengang mit ebenen Boden verfolgten wir ein Stück und gelangten zur noch größeren Verwunderung in eine parallele, noch größere Halle. Am Ende dieser Halle setzt wieder ein horizontaler Gang an, der zumindest noch einige Meter ohne einem ersichtlichen Ende erkundet wurde. In Summe brachte der sehr erfolgreiche Forschungstag 367,23 m Neuland und die Erkenntnis, dass die Liste der Fragezeichen schon wieder länger geworden ist.

Die neue Gesamtlänge beträgt nun 9.088,79 m. Der tiefste Punkt bleibt vorerst bei -320,4 m.

Tantscher M.

Neudeck St.

Steinmassl H.

367,2

10.3.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Schon eine Woche nach der letzten Forschungstour starten wir dieses Mal in größerer Gruppe zur vierten Forschungstour der Saison. Ziel ist die Fortsetzung in den zuletzt entdeckten beiden großen Hallen. Christoph und Heli gehen beim Abstieg voraus, um nochmals eine kurze Nachvermessung durchzuführen, da wir beim letzten Mal offensichtlich wieder Probleme mit den Messgeräten hatten. Danach trafen wir uns am Materialdepot in der „P-Halle“ (VP ER53) um die weiteren Aktivitäten abzustimmen. Christoph und Max nahmen sich die offene horizontale Fortsetzung in der zweiten großen Halle (ab VP „ER83“) vor. Dieser eigentlich vielversprechende Gang teilt sich nach etwa 80 Meter auf, wobei die beiden Gänge einen Rundgang bilden. Im Rundgang setzt eine Schlot (ca. 15-20 m) an, der aber nur mit Bohrausrüstung weiter erkundet werden könnte. Horizontal gibt es keine weiteren Fortsetzungen, wodurch wir hier auch schon wieder fertig waren und zur „P-Halle“ zurückkehrten. Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns die offenen Seitengänge in der „P-Halle“ anzugehen, mussten aber nach zwei Messzügen feststellen, das der andere Trupp hier bereits vorbeigekommen ist (Vermessungspunkte). So musste also ein anderes Ziel her und wir versuchten die Route des zweiten Trupps zu rekonstruieren. Da wir in der Fortsetzung der großen „P-Halle“ keinerlei Spuren einer Vermessung fanden, begannen wir in einem Seitengang die Vermessung zurück in die große „P-Halle“ und dann der Halle Richtung Westen folgend. Zum Schluss der Halle geht es steil bergauf, bis zu einer Steilstufe bei der Bohrausrüstung notwendig ist. Ein kurzer Seitengang führt noch um einen Block und endet dann im Blockwerk (noch nicht ganz vermessen). Zusätzlich beginnt noch ein noch nicht erforschter Schacht. Trupp zwei (Heli, Ralf und Stefan) begannen die P-Halle (ab VP „PE1“) in der noch offenen Richtung zu vermessen. Beim ersten Seitengang, der wie üblich nur kurz vermessen werden sollte verschwanden sie aber in einem Seitenbereich mit mehreren kleineren Gängen mit einigen Abzweigungen. Ein Gang führte auch wieder zurück in die „P-Halle“ (bei VP „ER 55“). Nach dem kleinräumigeren Bereich gelangten sie in einen canyonartigen Bereich, der noch ein Stück weiter vermessen wurde. Danach machten sie sich zeitlich bedingt trotz einiger offener Fortsetzungen, welche vorerst als Fragezeichen zurückbleiben, auf den Rückweg in die „P-Halle“. Nach der Vereinigung wurde trotz der bereits fortgeschritten Zeit noch beschlossen die Steilstufe hinaufzubohren. Kurz darauf standen wir in einer ca. 40 m hohen Halle, dem „Pyramidendom“, der noch kurz begutachtet wurde. Es gibt offensichtlich einige Fortsetzungen und bei einem Gang ist gleich die nächste größere Halle zu erkennen. Es bleibt also spannend! Am Rückweg machten wir dann noch ein paar Fotos und Videos in den schönen Gängen. Draußen erwartete uns stürmisches Wetter, was die Skiabfahrt nach Hinterstein aber nur minimal beeinflusste. Um 22.30 Uhr erreichten wir erschöpft, aber wiederum sehr erfolgreich die Talstation der Wurzeralm. Die neue Gesamtlänge beträgt nun inkl. einiger Korrekturen 9.630 m. Der tiefste Punkt bleibt vorerst bei -320,4 m.

Tantscher M.

Moser Chr.

Neudeck St.

Steinmassl H.

Cassebaum R.

542

16.3.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Die Vermessung setzt bei „PE-37“ an. Über den bei der letzten Tour vorbereiteten Aufstieg gelangt man in den beeindruckenden Pyramidendom. Über einen Schuttkegel bei „PE-56“ erreicht man eine angrenzende Halle. Der Vermessung nach bildet diese Halle die Fortsetzung, der Kluft, der Augenstein- Halle. Im Untergeschoss des Pyramidendoms enden die P-Gangteile und gehen über in den Windcanyon. Die Fortsetzungen bei „PE-80“ und bei bei „PE-86“ ließen wir offen und konzentrierten uns nur auf eine Kluft in Richtung Süden unter das Eiserne Bergl. Unsere Tour endete abrupt an einer Engstelle bei „PE-12“. Offensichtlich wird der angenehm begehbare Kluftabschnitt auf einer Länge von 50cm durch Blockwerk blockiert. Wir beschlossen an dieser Stelle umzukehren um später mit Sprengkeilen die unangenehme Stelle zu beseitigen.

Moser Chr.
Schöngruber M.
Neudeck St.
Steinmassl H.


23.3.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Der Schnee war so fest, dass wir mit einer Schussfahrt bzw. Querfahrt sehr nahe zum Eingang kamen und die letzten 5 Min zu Fuß zur Höhle gingen. Das erste mal ohne Felle zum Eingang!

Zuerst erweiterten wir mit den Sprengkeilen den Durchschlupf (Sprengstelle) zwischen „PE12-13“, nach 20 Min war er dann groß genug, um auch mit dem Gurt durchzukommen.
Der Windcanyon vereinigt sich an dieser Stelle mit einem zweiten Canyon. Dieser zweigt bei „PE-13“ unterhalb der Sprengstelle in Richtung Süd-Ost ab und trifft bei „PE-86“ wieder auf den bekannten Teil. Es sind mehrere Stufen ab- und aufzuklettern, mit Gepäck könnte sich dies durchaus schwierig gestalten. Zurück an der Sprengstelle setzten wir die Vermessung wieder bei „PE-13“ fort. Bei „PE-142“ mündet ein Phreatischer Gangabschnitt in den Canyon. Der Canyon verläuft weiter unter das Eiserne Bergl(noch offen). Über Gangabschnitte mit durchschnittlich 2-3m Querschnitt und nur einer trockenen Kriechstelle gelangt man bei „PE-60“ erneut in eine größere Halle. Fortsetzung bei „PE-164“ noch offen. Ein Ast der Halle, beginnend bei „PE-165“ endend bei „PE-186“, reicht bis auf wenige Meter an die Augenstein Halle heran. Durch den mit Blöcken verstürzten Hallenboden bei „PE-168“ gelangten wir erneut bei VP „EP 80“ zurück in den Windcanyon. Die Sprengstelle kann über die großzügigen Gänge, Abzweigung nach Westen bei „PE-80“, umgangen werden.

Moser Chr.
Steinmassl H.


30.3.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Am letzten Betriebswochenende der Wurzeralm starten wir noch einmal zur insgesamt siebenten Tour der heurigen Wintersaison. Nach der neuen komfortableren Frühjahrszufahrt ohne Felle genießen wir noch kurz die Sonne bevor es losgeht. Als Ziel haben wir uns noch einmal den Bereich der Endhalle der Elefantengänge und naheliegender offener Fragezeichen vorgenommen. Beim Abstieg nahmen wir uns die Zeit, um insbesondere in den Elefantengängen einige Fotos zu machen. In der Endhalle begutachteten wir dann die mögliche Fortsetzung, die aber einiges an Arbeit bedürften würde. Zusätzlich ist es in dem Bereich sehr schlammig, was für die Arbeit nicht unbedingt förderlich wäre. Wir belassen es bei der Begutachtung und wer weiß, vielleicht finden wir ja wieder einmal eine Umgehung? Nun machten wir noch einen Abstecher in den Seitengang „Trockener Siphongang“ um die außergewöhnlichen Lehmkacheln zu fotografieren. Danach machten wir uns zur Forschung im nahegelegenen „Elefanten-Untergeschoss“ (VP „EU27“) auf. Dort angekommen teilten wir uns auf, Max und Heli (Trupp 1) starten mit der Vermessung, während Wolfgang und Stefan (Trupp 2) mit den notwendigen Seileinbauten begannen.

Wir (Trupp 1) starten die Vermessung mit dem Seitengang neben dem Schacht, der einen runden Querschnitt aufweist und nach dem ersten Eck etwas niedriger wird. Nach dem zweiten Eck kommen wir zu einer Gabelung. Wir starten mit der ersten kleineren Fortsetzung die nach wenigen Metern in den oberen Bereich eines tief eingeschnittenen Canyons mündet, der vorerst eher schlecht gangbar aussieht. Daher nehmen wir uns die zweite Fortsetzung vor, die uns nach einer Engstelle, bei der etwas trockener Lehm wegzugraben war, ebenfalls in den Canyon führte, aber in einem besser zugänglichen Bereich. Daher folgten wir den Canyon am Boden (z.T. große Wasserlacken) und gelangen nach zwei Biegungen in eine Halle (ca. 30 m hoch), in der der Canyon beginnt (Wasser kommt von oben). Eine Fortsetzung wäre hier nur mit hinauf bohren möglich. So entschlossen wir uns den Canyon in die andere Richtung zu folgen, um die Verbindung mit der ersten Fortsetzung herzustellen. Nach erfolgten Zusammenschluss ließen wir es hier gut sein, womit die Fortsetzung des Canyons vorerst unerforscht bleibt.

Trupp zwei versicherte zuerst eine ungute Querung um zum Schacht, dem eigentlichen Ziel, zu gelangen. Danach wurde die Befahrung des Schachtes (ca. 10 m) eingerichtet. Aus einem größeren Raum setzt nun horizontal ein Canyon an, der teilweise ebenfalls versichert werden musste. Nach einem engen und leider auch sehr lehmigen Durchschlupf gelangen wir wieder in einen größeren Raum der eine Besonderheit aufwies. Aus der Wand kam ein kleiner Wasserfall, dessen Wasser dann einem weiteren Canyon folgte. Dieser Canyon mündet nach kurzer Strecke in einem Schacht/Schlot. Stefan seilte sich hier noch ab, musste aber schnell feststellen, dass die Abseilstrecke nicht ganz ideal gewählt wurde, wodurch es zu einer unfreiwilligen Dusche kam. Unten gibt es, wie könnte es auch anders sein, mehrere Fortsetzungen, die zum Teil wasserführend sind. Da das Bohrmaterial schon zur Neige ging, wurde die trockene Abseilstrecke nicht mehr eingerichtet und der Rückweg zum Treffpunkt (VP „EU27“) angetreten.

Am Rückweg hatte Heli dann noch die Idee, den noch nicht vermessenen Seitengang beim VP „Q115“ zu vermessen, um so die Geschwindigkeitsunterschiede auszugleichen. Dieser Gang ist schon länger bekannt, ist aber immer links liegen geblieben. Dieses Manko wurde nun beseitigt und ein paar Meter Neuland sind es auch. Draußen angekommen erwarteten uns sehr angenehme Bedingungen, was die Skiabfahrt, und insbesondere die Orientierung stark vereinfachte. Somit geht die heurige Winterforschungssaison sehr erfolgreich zu Ende. Die neue Gesamtlänge beträgt nun um die 11.130 m. Der neue tiefste Punkt ist nun bei etwa -350 m. Die genau Auswertung der neuen Daten ist aber noch ausständig und wird beim nächsten Bericht nachgeliefert.

Tantscher M.

Buchbauer W.

Neudeck St.

Steinmassl H.

320

13.4.

Steinbacher Goldloch

Punktgenau stiegen wir zur Höhle auf, und legten unser Augenmerk hauptsächlich auf die Lebewesen der Höhle. Das Wasser ist trotz der erst vor Kurzem zu Ende gegangenen Schneeschmelze sehr gering, schon im niedrigen Gang der ins Innere mäandert treffen wir auf Salamander Larven in mehreren Zwischenstadien, Bandfüßler (polydesmuscollaris) sowie die Höhlenspinne (Meta menardi). In der ersten Kammer eine kleine Hufeisennase, insgesamt konnten wir 5 davon finden. Am Fels ein frischer Name (Adolf Gruber) war bei der letzten Befahrung noch nicht! Über den sehr engen Spalt stiegen wir in die 2. Kammer nach oben, so eng das ich selbst meine Kamera aus der Tasche holen musste, und nach oben reichen, da ich sonst nicht durchgepasst hätte. In Kammer 2 eine größere Wasseransammlung, und sogleich konnte ich überaus viele Höhlenflohkrebse ausmachen. Im seichten Wasser unterhalb der hohen Sinterwand wurden auch einige Fledermaus- knochen gefunden, sowie ein zusammengerollter Tausendfüßler gefunden. Nur wenig Wasser trieft über die glatte Sinterwand, über die alten Eisen wurde ein Seil gespannt jedoch nicht fach- männisch, also von keinem Höhlenforscher, ein kurzer Versuch wurde unternommen über die ca. 10m hohe Sinterwand hinaus zu klettern, jedoch ohne Sicherung erschien uns dies zu riskant!

Scheucher T.

Kollersberger P.


29.6.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Um halb 9 gings mit der Standseilbahn und dem Sessellift rauf ins Frauenkar, wo wir uns zu Fuß mit "schwerem Gerät" hinüber zum Eingang ins Eiserne Bergl. Stefan hat sich Tags zuvor noch von Heli die große Hilti samt "Sprengschrauben" und Keile ausgeborgt und Martin hatte einen Spaten dabei damit wir unser gestriges Hauptziel den Versturz ganz hinten in den Elefantengängen in der Aquarellhalle nochmal genauer unter die Lupe nehmen konnten. Nach ca. 45min weglosen Fußmarsch vom Frauenkar erreichten wir den Eingang (nur noch wenige und gut begehbare Schneefelder) und staunten nicht schlecht wie groß der Eingang im Sommer im Vergleich zum Winter ist. Stefan meinte sogar kurz wir hätten eine neue Höhle gefunden. Bei strahlendem Sonnenschein zogen wir uns vor dem Eingang um und stiegen um ca. 10:30 Uhr ein. Gleich zu beginnen beim ersten Abseiler bekamen wir eine unfreiwillige Dusche. So nass hatten wir 3 die Höhle noch nie erlebt. Danach gingen wir über die Schatzkammer und Handschlagschluf weiter zum Windcanyon und wollten uns zum Pyramidendom hochseilen. Jedoch stellten wir fest, dass das Seil hochgezogen war?! Darum änderten wir unseren Plan und Stefan seilte sich über das rote Seil hoch in die Kastenhalle, wo er feststellte, dass die eine Lasche an dem das Seil befestigt ist relativ locker war (wurde am Weg nach draußen saniert) und Martin und Daniel aus Sicherheitsgründen nicht folgten sondern warteten bis Stefan das Seil vom Pyramidendom heruntergelassen hatte und die beiden dort hinauf konnten. Kurz vorm Gottischen Gang im Bereich des "Pissgang´s" installierten wir bei der kurzen Kletterstelle noch eine Seilsicherung und marschierten zu unserem Hauptziel. In der Aquarellhalle angekommen begutachteten wir gleich den Versturz und stellten extremen Luftzug ins innere des Versturzes fest. Stefan hatte die gute Idee den Block der den möglichen Weiterweg versperrte anstatt zu "sprengen", was sicher aufgrund des geringen Platzes mühsam geworden wäre, mit einer 5m Reepschnur herauszuziehen. Gesagt getan, zuerst noch einiges an Lehm mit dem Spaten beseitigt und die Reepschnur um den Block gebunden. Nach ca. 30-45min konnten wir 3 starken Burschen den Block herausziehen. Kurz nachdem Stefan der den "Blasiusschluf" als erstes befuhr konnten wir ihn gleich laut rufen hören: " Geleck, geil do gehts wieder voi groß weiter!" Bevor wir jedoch die Erkundung der neu entdeckten Höhlenteile starteten jausneten wir in der Aquarellhalle und deponierten unser Material. Leider hatten wir aufgrund der wie wir dachten schlechten Chancen durch den Versturz zu gelangen und aus Platzmangel keine Vermessungsutensilien mit. Somit wurde das Neuland nur erkundet. Die neu entdeckten großräumigen Gangteile ziehen laut Handykompass 60° in Richtung NO. Der Gangboden ist trocken und mit Lehm und Lehmkacheln bedeckt und gleicht den restlichen Elefantengängen. Schön anzusehen sind die "Lehmröllchen" die immer wieder anzutreffen sind. Nach ca. 50-70m teilt sich der Gang auf, der linke Gang geht ziemlich genau nach Norden und ist mit Lehm fast bis zu Decke verschlossen. Der rechte Gang den wir als erstes erkundeten zieht weiter in 60° NO Richtung. Eine kurze Kletterstelle mit 2m wurde Problemlos erklettert und weiter ging es durch schöne Gangprofile stetig etwas steigend. Nach ca. 300m Wegstrecke nach dem "Blasiusschluf" endet der Elefantengang in einen Canyon, wo es 3 Fortsetzungen geben dürfte. Links oben 2, wobei eine der 2 relativ einfach zu erreichen sein dürfte aber ein Sicherungsseil mit 5m von Vorteil wäre. Recht unten 1 Fortsetzung (Abseilen ~7m) in den Wasserführenden Canyon. Hier endete unsere Erkundung dieses Ganges. Zurück bei der Kreuzung erkundeten wir noch den mit Lehm verstopfen Gang, welcher jedoch auch nach dieser Engstelle wieder Großräumig wird. Jedoch ist der Gang weiter hinten wieder mit Lehm/Erde verstopft aber diesmal komplett bis auf ein kleines unschliefbares Loch. (Kein Luftzug) In Summe konnten wir ca. 400m horizontales großräumiges Neuland erkunden mit vermutlich 3 Fortsetzungen. Am Weg nach draußen machten wir noch eine Sightseeing Tour im Pe-Bereich und "sanierten" anschließend den Abseiler in der Kastenhalle runter zum Windcanyon (rotes Seil) mit einer zusätzlichen Lasche und machten uns auf den Weg zurück über den Handschlagschluf in die Augensteinhalle wo wir den Block zu "Sprengen" versuchten um den engen Schluf durch den Versturz in der Augensteinhalle zu umgehen. Nach 1,5-2h Bohren und Hämmern gaben wir unsere Unternehmung auf, da sich der Block keinen mm rührte. Beim Rückweg zum Eingang erwartete uns nochmals eine ungewollte Ganzkörperdusche ehe wir an die Oberfläche gelangten. Mit einsetzen der Dunkelheit um 22:00 Uhr erreichten wir die Wurzeralm Bergstation wo wir uns nach der doch recht erfolgreichen Tour noch ein zwei Bier genehmigten und bequem per Standseilbahn ins Tal gelangten.

Neudeck D.

Schöngruber M.
Neudeck St.


2.7.

Kraterschacht

Materialtransport und Ergänzung der Abseilstrecke bis zum großen Absatz.

Weißmair R.

Eder F.


4.7.

Kraterschacht


Materialtransport und Ergänzung der Abseilstrecke bis zum Eis. 185m Seil reichen gerade aus. Bei weiterm Abschmelzen des Eises sind längere Seile nötig. e bisher von mir als "ausgeaperte Blöcke" bezeichneten Felsen am Rand des Eislochabstiegs sind wahrscheinlich Deckenversturzmaterial von einer brüchigen Wandschuppe. Es sieht fast so aus, als ob jetzt neue Blöcke von oben dazu gekommen sind.

Weißmair R.


10.7.

Kraterschacht

Die heutige Tour sollte der Vermessung der im Vorjahr im Steileis hinterlassenen Fixpunkte sein um eine Eisbewegung festzustellen. Nach raschem Abseilen über die nun gut ausgebaute Trasse erreichten wir schnell den im vergangenen Winter hoch aufgetürmten Schneekegel in etwa 120m Tiefe. Aber schon nach dem Anlegen der Steigeisen, stellten wir fest, daß ein weiterer Abstieg über das Eis heute nicht möglich war. Durch das Abschmelzen des Firns lösten sich während unserer kurzen Pause Felsbrocken am Eisrand und stürzten über unsere gedachte Abseilstrecke den 100m langen Eisteil hinab. Auf jeden Fall zu gefährlich. An ein Entfernen der labilen Fels- und Steinbrocken war auch nicht zu denken, da frisches Deckenversturzmaterial diese Stellen bedroht. Wir disponierten daher um und vermaßen die, im Abstieg rechts, neu entstandene Randkluft bis zu ihrem Ende in etwa 25m Tiefe.

Knoll E.

Weißmair R.

Eder F.

44

21.7.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Die enorm erfolgreiche Winterforschungssaison ermutigt uns nun auch den beschwerlicheren Zustieg im Sommer auf uns zu nehmen, um die vielen Fragezeichen aufzuarbeiten. Ziel der heutigen Tour sind die noch unerforschten Schächte gleich nach der Abkürzung bei VP „PE 71“. Am Weg dorthin montieren wir noch ein Sicherungsseil bei einer unguten Stelle (Spreizschritt über Schacht). Im großen Schacht geht es die erste Stufe hinunter (ca. 10 m). Hier zweigt eine horizontale Fortsetzung ab die uns nach wenigen Zügen unter die Stelle bringt, wo wir zuvor das neue Sicherungsseil anbrachten. Somit ist diese Verbindung abgeschlossen. Danach geht es den großen Schacht schräg gut 25 m weiter hinunter. Am Boden bekommen wir eine ordentliche Dusche ab, um in den nun ansetzenden Canyon zu gelangen. Diesen folgen wir Zug um Zug meist am Boden, teilweise auch eine Etage höher. Irgendwie haben wir die Hoffnung das es nach der nächsten Kurve doch bitte mal zu eng werden könnte? Aber nichts da, es geht weiter und weiter bis plötzlich von oben ein breiterer Gang dazukommt. Diesen nehmen wir uns in die eine Richtung vor wo wir zu einem Schacht gelangen, den wir hinunterklettern können. Hier ist aber alles aus und so geht es auf die andere Seite. Dieser Gang wird vorerst immer kleiner, bis zu einem Kriechgang und mündet dann in einen Abgrund. Wir hatten schon die Vermutung, dass wir hier wieder den Canyon erreicht haben dürften, was sich durch das Auffinden der hinunter geworfenen Lehmbrocken beim Rückweg und der Auswertung im Spelix bestätigte. Somit ist auch dieser Gang abgeschlossen. Da im eigentlichen Canyon aber kein Ende in Sicht ist, beschlossen wir es für heute gut sein zu lassen. Vielleicht kommen wir ja auch noch von einer anderen Seite in diesen Canyon? Durch die heute vermessenen 685 m haben wir die 15 km Marke überschritten.

Tantscher M.

Steinmassl H.

685

26.7.

Wolflsoch (L3)

Die in alten Karten als Wolfsgruben benannte Gegend unter dem Brettstein machte ihrem Namen alle Ehre. Nach dem wir im Aufstieg die mit Arbeitsnamen L2 u. L2-2 benannten aus früheren Besuchen wegen des hier vorhandenen Luftzuges interessanten Spalten untersucht hatten - L2 ist für eine Befahrung zu eng und zeigte heute keinen Luftzug, bei L2-2 war auch nichts zu spüren – fanden wir nach kurzer Suche auch schnell den Schacht L3. Es handelt sich hier um einen etwa 12m tiefen, nach einem engen Einstieg gleich weit werdenden Schacht. An der kleinbrüchen Schuttsohle setzt einerseits ein enger Spalt an der nach gut 2m unbefahrbar wird und andererseits geht’s 3m steil nach unten in einen kleinen Raum dessen vermutete Fortsetzung aber auch gleich mit lehmigen Schutt und Felsbrocken versperrt ist. An der südlichen Felswand etwa in Augenhöhe waren zwei Expemplare des Bergwald-Laufkäfers (Carabus sylvestris) zu finden. Aber auch sehr interessant ist das Kiefer und der Schädel eines mit aller Wahrscheinlichkeit als Wolf zu bestimmenden Tieres. Auch einige Langknochen liegen dort und wurden fotografiert.

Knoll E.

Bagdhadi A.

Fuxjäger Chr.

16

1.8.

Eislueg

Die seit den neunzehnzwanziger Jahren höhlenkundlich erfasste und teils mit alten Fotos dokumentierte Eishöhle im östl. Toten Gebirge zeigt sehr deutlich den überall forschreitenden Rückgang von Eis und Firn in unseren Hochgebirgen. Der Hauptzweck der heutigen Tour war die Anbringung von Datenloggern für eine Langzeittemperaturmessung in und vor der Höhle. Außerdem wurde eine Eisdickenmessung am Eissee versucht und es wurden Eismassen- messungen vorgenommen. Obwohl unerwartet im Eingangsbereich noch ein Firnfeld ist, zeigt das Eis in der Höhle im Vergleich zur letzten Befahrung einen deutlichen Rückgang. Der Abstieg zum Eissee braucht keine Steigeisen mehr. Der Eissee selbst liegt etwa 1m tiefer. Einige Teilnehmer befuhren die Höhle bis zum Brunnenschacht. Deutlich sind noch die alten Leitern aus den 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu sehen. Um um etwa 17 Uhr verließen die Letzen die Höhle.

Knoll E.

Eder F.

Weißmair R.

Weißmair C.

Schöngruber M.

Neudeck St.


3.8.

Labyrinthhöhle im Eisernen Bergl

Nur zwei Wochen nach der letzten Tour nutzen wir das eher schlechte Wetter für eine weitere Forschungstour. Der Zustieg im Regen ist zwar nicht optimal, aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Unser Ziel definieren wir erst beim Einstieg und entscheiden uns schlussendlich für den Canyon der im Elefantengang ansetzt (VP „E29“). Nach der Suche des Anschlusspunktes und der Einrichtung des ersten Abseilers kamen wir in den eigentlichen Canyon, den wir zuerst in der obersten Ebene nach Süden verfolgen. Nach kurzer Strecke stehen wir hier aber bei einem Wasserfall an. Wir setzen ein Steinmännchen als VP, denn der Canyon ist auch schon früher im Elefantengang zugänglich. Wir vermuten hier bei einer der nächsten Touren eine Verbindung herstellen zu können. Danach geht es in Richtung Norden weiter, wobei wir hierzu über einen Abseiler auf die mittlerer Etage des Canyons wechseln müssen. Nach kurzer Strecke und zwei weiteren kurzen Abseilern wird es eng und wir sind schon fast am Aufgeben. Dann finden wir aber doch noch eine Stelle zum Durchschlüpfen und es geht noch kurz nach oben weiter, bis wir zur großen Verwunderung wieder im Elefantengang herauskommen (bei VP „E35“). Auf Grund der Uhrzeit begannen wir keinen neuen Abschnitt mehr, sondern machten am Rückweg eine Kontrollvermessung in der Augsteinhalle, da es hier Abweichungen bei einem Rundzug gibt. Zusätzlich leerten wir den Akku noch aus, um die Seilversicherungen kurz vor der Augsteinhalle zu verbessern. Vermessen wurden heute 274,15 m, wodurch wir insgesamt schon bei ca. 15,9 km sind.

Tantscher M.

Neudeck St.

Steinmassl H.

274

15.8.

Eisernes Bergl










Halle nach großem Eingang © Neudeck D.

Oberflächenbegehnung.

Ich habe das schöne Wetter genutzt um die S-SW Hänge des Eisernen Bergls nach möglichen Eingängen in das mittlerweile gut 16km lange Höhlensystem im Eisernen Bergl zu durchsuchen. Tags zuvor habe ich mir noch Koordinaten der aktuellen Endpunkte vom „Weißwand“ Bereich abgespeichert um speziell diesen abzusuchen, da hier nur mehr wenig Überdeckung zur Oberfläche besteht. Um 09:00 Uhr bin ich mit Standseilbahn und Frauenkarlift ins Frauenkar gefahren und bin von dort weglos in Richtung EB abgestiegen. Danach bin ich über den Steig Richtung Gipfel des EB rauf und habe kurz die Südrampenhöhle besichtigt und danach noch kurz den Gipfel erklommen um auch mal am EB gewesen zu sein und nicht immer innen drinnen. Danach bin ich ein Stück retour abgestiegen und bei der ersten Latschengasse nach Westen gequert um die Aktuellen Endpunkte der Höhlengänge abzusuchen, was jedoch keine Ergebnisse gebracht hat. Jedoch befinden sich bei den

beiden südlichsten Endpunkten gewaltige Einschneidungen und Felsspalten die jedoch entweder verstopft oder zu schmal sind. Danach bin ich ein Stück weiter nach Süden wo ich nichts gefunden habe, dadurch bin ich in NW Richtung zu den Koordinaten der Neuaufnahme im Spelix „EB011“ mühsam querfeldein durch die Latschen weitergewandert. Auf halber Strecke habe ich dann einen kleinen engen Schacht mit 2m tiefe

gefunden. Als ich lt. meiner Suunto Uhr ca. 8m vom „EB011“ entfernt war habe ich mitten in den Latschen einen größeren ca.6m tiefen Schacht entdeckt welchen ich befahren und vermessen habe. Am Ende des Schachts befindet sich eine enge Spalte durch welche deutlich Luftzug zu spüren war, jedoch war für mich hier an diesem

Tag kein Weiterkommen möglich. Zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt. Etwas enttäuscht habe ich dann meine Sachen gepackt und bin weiter querfeldein durch die Latschen

nach W-NW. Plötzlich entdeckte ich zwischen den Latschen eine ca. 1m breite 10-15m lange tiefe

Felsspalte welche sich von ihrem westlichen Ende problemlos befahren lässt. Da die Zeit schon etwas drängt um nicht noch einen langen Fußmarsch bis ins Tal zu riskieren und

doch meine Neugierde wieder geweckt wurde beschließe ich meine Ausrüstung an Ort und Stelle liegen zu lassen und nur mit der Stirnlampe den Spalt zu erkunden. Der Spalt führt Canyon artig schräg in Richtung Osten. Zu meiner Verwunderung stehe ich nach einigen Metern plötzlich auf der anderen Seite des Spalts welcher am Ende des Schachts bei dem ich vor einigen Minuten noch angestanden bin und umgedreht habe. Von dort geht es unterlagert wieder abwärts retour in Richtung Westen. Nach kurzer Zeit erreiche ich eine kleine Halle in der man Tageslicht sieht. Am Ende der Halle erreiche ich leicht steigend einen relativ großen Ausgang in Richtung SW. In der Halle dürfte es eine Fortsetzung in Richtung NO geben welche ich Aufgrund von Zeitdruck und mangelnder Ausrüstung welche ich beim Spalteneingang zurück gelassen nicht mehr erkundet habe.

Wieder beim Spalteneingang angelangt bahne ich mir mühsam wieder einen Weg retour zum Steig

aufs EB und mache mich auf den Weg zur Bergstation Standseilbahn. Im Abstieg vom EB entdecke ich unweit östlich der Südrampenhöhle eine Höhle welche ca. 50m ins EB hineinführt.

Neudeck D.


18.8.

Portal im Budergraben

Erklettern eines vom Budergrabensteiges aus weithin sichtbaren Höhleneinganges unterhalb des Südgrates vom Hagler. Es handelt sich um einen Dreieckförmigen Ausbruch in steilem Felsgelände, der aber nur wenige Meter tief ist.

Neudeck D.

24

19.8.

Durchgang

Aufnahme von GPS Koordinaten des „Durchgangs“ westlich Rauhschobermauer im Zug einer Oberflächenbegehnung.

Schöngruber M.


22.-23.8.

IA-Eishöhle, Alter Weg

Ziel war die Lokalisierung von früher gefundenen Trittstufen beim „Einserkogel“ (östl. Totes Gebirge) und das Testen eines speziellen Eisbohrers zum Zweck der Eisdickenmessung in Höhlen. Ab etwa 10:00 Uhr wanderten wir mit leichtem Gepäck vom Grundlsee aus in Richtung „Gößler Alm“. Bald sahen wir linker Hand den idyllischen „Dreibrüdersee“ und rechts einen prächtigen Rundblick auf den „Vd. u. Ht. Lahngangsee“. Vorbei am „Salzofen“ mit einem weithin sichtbaren Höhlenportal führte der Weg zwischen „Scheiblingkogel“ und „Wildgößl“ hinunter zu den „Wiesen“. Hier treffen sich die Steige vom „Albert-Appel Haus“, „Pühringer Hütte“ und „Grießkar“. Wir gingen zuerst in Richtung „Grießkar“ und schwenkten dann bald nach Nordwesten etliche Karstgassen querend in Richtung „Einserkogel“ und dann am Rücken nordwestlich des „Gr. Rabenstein“ weiter zur „Tunnelhöhle“ am „Zwölferkogel“. Am späten Nachmittag erreichten wir den Biwakplatz. Eine der beiden Materialkisten war, offenbar von den in diesem Jahr extremen Schneemassen eingedrückt und ein auf der Kiste liegender Stein hat in die zusätzliche Schutzhülle ein Loch gerissen, sodass Feuchtigkeit eingedrungen ist. Die zweite Kiste war zwar unbeschädigt, aber eine Schnur war im Deckel eingeklemmt. Die darin befindlichen Zelte und Schlafsäcke waren daher teilweise feucht. Nach Einrichten des Biwak erlebten wir noch einen einmaligen Untergang der glutroten Sonne über dem weißen Wattemeer des unter einer dichten Wolkendecke verborgenen „Almsee“ und dem Alpenvorland. Nur die Gipfel von „Kasberg“ und „Einserkogel“ schauten daraus hervor. Am nächsten Vormittag trafen wir um etwa 10:00 Uhr mit dem zeitig vom Almtal herauf gestiegenen Fuxjäger Chr. am „Gr. Rabensteingipfel“ zusammen. Nach kurzer Suche fanden wir die Einsturzdoline der „IA-Eishöhle“.Der Firnkegel vor der Höhle ist heuer etwa 5m höher als zum Zeitpunkt der Vermessung im Jahr 2009.

Die „IA-Eishöhle“ ist bis in 38m Tiefe vermessen. Zuerst geht es kurz horizontal durch das

Eingangsgewölbe und dann zwischen Fels und Eis wendeltreppenartig steil nach unten.

IA-Eishöhle © Knoll E.


Aber heute ist dieser Abstieg zugefroren. Im blanken Eis bohrte Rudi mit dem adaptierten Bohrer etwa 1,5 m hinein. Der selbst gebaute Bohrer funktioniert soweit sehr gut, wenn es auch mühsam ist. Danach trennten wir uns, und Rudi ging mit seinem Hund in Richtung „Pühringer Hütte“ und weiter ins Tal. Christian und ich wanderte zuerst an der Westflanke des „Gr. Rabenstein“ und erreichten bald die „F9-Höhle“ knapp am Rücken zwischen „Einserkogel“ und „Gr. Rabenstein“. Unweit davon entdeckten wir dann auch bald die eingangs erwähnten aus schweren Steinblöcken gelegten Stufen.


Treppe mit 15 Stufen © Knoll E.


Steinstufen im Hochgebirge“ weitab von bekannten Wanderwegen. Was kann das bedeuten? Daneben Berge mit Namen wie „Rabenstein“ und eine „Raucherte Luckn“. Uns Laien kommt da gleich einiges in den Sinn. Die „Rauchate Luckn“ ist einigermaßen klar. Nebel steigen fallweise aus dem tiefen Schacht empor. Aber „Rabe“, geht es da um die überall reichlich vorkommenden Dohlen, oder um die „Raben“ aus keltischen Mythologie? Passen die Stufen zu vorchristlichen Kultplätzen, oder sind es Teile lange vergessener Pfade, welche von Tal zu Tal über das Hochgebirge führten? Auch andere Varianten wären denkbar: Salzweg von Grundlsee nach Grünau. Aufwändig errichtete Steige hochherrschaftlicher Jagdgesellschaften. Zugänge zu weit entfernten Weiden am Zwölferkogel, im Laufe der Zeit von Hirten erbaut. Oder vielleicht Steige von Gipfel zu Gipfel aus der Pionierzeit der alpinen Vereine, welche mühsam errichtet wurden und dann wieder in Vergessenheit geraten sind. Jedenfalls konnten wir das nicht ergründen. Was aber schon offensichtlich wurde, die vereinzelten Stufen zeigten sich bald nachdem wir zuerst kaum, dann aber doch großteils deutlich erkennbar einen Weg durch das Gewirr von Karstgassen, Dolinen und Blockwerk so weit in Richtung „Einserkogel“ verfolgten, bis er in Richtung Südwesten talwärts schwenkt. Hier kehrte wir um und gingen entgegen gesetzt, zuerst hinunter in das Kar westlich des „Gr. Rabenstein“ und dann hinauf zur „Raucherte Luckn“. Von hier wieder etwas schwächer ausgeprägt, aber immer noch erkennbar in sehr direkter Linie bis zur „Eiskapelle“ im „Grießkar“. Nach der „Eiskapelle“, etwas unterhalb, zweigt vom markierten Steig als logische Fortsetzung des bisherigen alten Pfades im Abstieg rechts, wieder sehr gut erkennbar und mit teilweise schönen großen Stufen ins Gelände gebaut, der „Alte Weg“ in Richtung „Ernst-Urban-Band“ ab. Er endet dann oberhalb einer Felsstufe, die direkt am Beginn des Bandes liegt.

Woraus besteht der alte Pfad? Es gibt Treppen mit Stufen aus unbehauenem Stein in der Größen von 30cm bis 80cm Länge, massiv und mit 2 Flächen die eine Sitzstufe und ein Trittstufe bilden gut in den Untergrund gebettet. Es gibt etliche solcher Stiegen mit bis zu 20 Stufen. Spalten, Klüfte und kleinere Löcher sind mit Blockwerk und Schutt aufgefüllt. An einer Stelle ist ein Wall aus Blöcken, der den Weg seitlich von einer Höhle abgrenzt. Auch eine Trockenmauer als Unterbau ist zu sehen. Grundsätzlich ist der Pfad an natürlichen Störungen und Karstgassen angelegt, sucht gleichmäßige Geländekonturen und vermeidet Gegensteigungen. Vom „Grießkarsteig" ab dem „Ernst-Urban-Band“ stellt er einen sehr direkten, große Firnfelder meidenden Weg in Richtung „Albert-Appel Haus“ dar.

Knoll E.

Weißmair R.

Fuxjäger Chr.


25.8.

Grotta delle Torri Slivia

Die Torri di Slivia Tropfstein Höhle in der Nähe von Triest hat eine Tiefe von über hundert Meter und zählt zu den ältesten Schauhöhlen im Karst von Triest.



Turm der elfte Uhr © Piero Principi

Dornmayr M.


31.8.

Leimerhöhle

Vor der Höhle Fund eines Horns von vmtl. Schaf oder Ziege.

Baghdadi A.


4.9.


Kraterschacht

© Eder F.

Nach kurzer Abseilfahrt erreichten wir in ca. 120m Tiefe den heuer sehr großen Firnkegel. Die Steinschlagsituation am Beginn des unteren Eisteiles ist im Vergleich zur Befahrung im Juli noch schlechter geworden. Der große etwa 2x3x2m messende Block stützt sich auf einen kleineren Block, der bald herausapern wird. Der Riesenblock kann jederzeit in den Untereisteil hinab stürzen. Eine Befahrung ist zur Zeit nicht angeraten. In den vergangenen Jahren war ein Erreichen des großräumigen oberen Eisteiles auf Grund des Wegschmelzens der Verbindung zwischen Schneefeld und Eis nicht mehr möglich.

Einen ca. 8m hoher Eissporn erkletterten wir durch seitliches Hinfaufbohren am Fels. Jetzt befanden wir uns auf einer etwa 5-10m breiten und 30m langen leicht geneigten Eisfläche mit vielen ausgeaperten Steinen. An der südwestl. Seite liegt das Eis am Felsen an der nordöstlichen ist eine enge wenige Meter tiefe Randkluft. Stirnseitig gelangt man über einen senkrechten Eiswall in den mittleren Eisteil der duch eine schmale Kluft wieder mit dem „Eisloch“ (Ausgangspunkt) in Verbindung steht. Im Fels war keine Fortsetzung zu finden. Im mittleren Kluftabschnitt könnte man die Randkluft nach unten erkunden. Im Mittelteil der Eisfläche sind die Reste einer Gämse (Knochen und Fell) so herausgeapert, daß sie auf einem kleinen Hügel aus Eis liegen. 5 Meter oberhalb des heutigen Niveaus ist im Fels ein Spit (VP12) zu sehen, den wir 1992 dort plaziert hatten. Damals in Brusthöhe. Also ist das Eis an dieser Stelle etwa 4,5m abgeschmolzen. Nach der Vermessung kletterten wir wieder hinab zu Eisloch und stiegen dann den Eingangskrater hinaus.

Der Materialtransport erfolgte heute durch Eder F., Schoißwohl H. u. Schoißwohl Chr..

Knoll E.

Weißmair R.

Eder F.

Schoißwohl H.

Schoißwohl Chr.


Sept.

Adelsberger Grotte

Spilja Mramornica

Besuch sehr beeindruckenden Schauhöhlen in Kroatien und Slovenien. In der Adelsberger Grotte waren auch Grottenolme zu sehen.




Martin Fickert

Sophia Schöberl

Barbara Schöberl



22.9.


Doline zwischen Frauenkarund Burgstall

Da beim ersten Versuch das Seil nicht reichte, stieg Lukas nochmals in die Doline ab. Diesmal erreichte er eine Tiefe von ca. 30m. Leider ist ein

Weiterkommen wegen Schnee nicht möglich. Eine kleine Chance, doch noch eine Fortsetzung zu finden, wäre nur dann möglich, wenn man einen Teil vom Schnee wegschaufelt. Bei der Doline waren wir ca. eine Stunde, dann sahen wir uns noch ein wenig in diesem Gebiet um, es sind viele Dolinen in der Umgebung, könnte mir gut vorstellen, das man dort durchaus auch größere Objekte findet.

Eder F.

Plursch L.


27.9.


Eishöhle südl. Laglam

Erkundung einer in der Karte eingezeichneten, bisher aber unerforschten Höhle in der Nähe der Laglalm. Ein ist ein nach Westen ziehender schräger etwa 15m langer Tunnel. Ca. 3m hoch, am Boden Blockwerk, ein kleiner Spalte am Ende. Es ist kein Luftzug spürbar. Es könnte sein, dass sich im Frühjahr Eis bildet. Heute ist keines vorhanden.

Schöngruber M.


4.10.

Krapfenscharte

Von Hinterstoder über den Öttlberg und Mandlalm zur Krapfenscharte. Wechseln der Proben für Karstabtragsmessung. Rückweg über Schuttfeld südl. am Fuß der Angelmauer und durch Latschenfeld vorbei am Mandlalmschacht. 2 Schachthöhlen gefunden (nur Lagebestimmung).

Knoll E.

Weißmair R.


12.-13. 10.

OÖ-Höhlenrettung – Herbstübung Technik 1

Stationsbetrieb im Klettergarten Rading
• Kameradenrettung
• Verankerungen und Standplatzbau
• Horizontale Seilbahn
• Aufziehen und Ablassen von Lasten
• Flaschenzuge
• Gegengewichtsmethode
• Kommunikation
• Knotenkunde, Standplatzbau, Flaschenzüge, …
• Trage
• Erste Hilfe

Sonntag: Einsatzübung.

Moser Chr.

Buchbauer W.

Schöngruber M.


18.10.

Kraterschacht




Nach einem angenehmen Aufstieg bei schönem Herbstwetter, gelang der Abstieg über die gut ausgebaute Abseiltrasse zum etwa 120m tiefer gelegenen Eisloch, trotzdem wir zu dritt waren, relativ flott. Sofort fiel eine gravierende Änderung in der Höhlenlandschaft ins Auge. Ein etwa 1,5m hoher Block am Rand des Eisloches war im letzten Monat in sich zusammen gestürzt und bildet jetzt einen traurigen Schutthaufen unter dem nun irgendwo der im Vorjahr hier platzierte Datenlogger liegen muss. Unter der vorderen Klippe des oberen Eisteiles stiegen wir heute etwa 10m über einen steilen Eiswall zum Mitteleisteil ab und über eine breite Randkluft ging es eben weiter zu einer kleine Halle im Eis. Ein etwa 5 -10cm breiter Riss geht hier durch den massiven Eisblock. Es wurden Eisschrauben angebracht und Millimetergenau vermessen. Eine eventuelle Bewegung soll hier bei späteren Befahrungen beobachtet werden. Ich schaute mir noch die geräumige Randkluft des oberen Eisteiles an. Und bald ging es wieder zurück zum Eislochabstieg. Wegen der Steinschlaggefahr stiegen wir kurz hintereinander gleichzeitig auf und erreichten bei Einbruch der Dämmerung wieder Schachmund.

Knoll E.

Weißmair R.

Eder F.

Plursch L.


24.10.

Schacht am Gr.Pyhrgas

Die 2014 von F.Eder entdeckte Höhle wurde heute mit Bussole und Maßband vermessen. Der etwa 15 m tiefe Schacht ist Teil einer Kluft die etwa OW orientiert ist. Es gibt im Osten einen weiteren aber kleinräumigeren Eingang. Auf der Südseite führt ein Gang zuerst etwa 3 m schräg aufwärts und dann noch etwa 3 m senkrecht nach oben und endet dort, gut kletterbar und mit einem Durchmesser von ca. 1m ohne Fortsetzung. Am Schachtgrund, einem Versturzboden, lag am 24.10.2019 in der Mitte Schnee (etwa 3 m hoch 4 m lang und 2,5 m breit). Zwischen Schnee und Fels war nirgends eine Fortsetzung erkennbar.

Weißmair R.

Eder F.


25.10.

Hutmannsgraben


Blei Bergbau

Um 9h Früh starteten wir vom Parkplatz Gstadt über die Forststraße in den Oberen Hutmannsgraben. Ziel war die genauere Erkundung und Vermessung der bekannten Bleistollen. Im Hutmannsgraben wurde am Gaisberg bei Molln wurde einst geschürft nach Blei. Um 1850 erwähnt Carl Ehrlich in seiner "Geognostischen Wanderung im Gebiet der nördlichen Alpen" einen Bergbau auf Blei am Gaisberg bei Molln, der in die Zeit um 1780 zurückführt. Auch Hans Commenda erwähnt diesen in seinen Kartierungsberichten ebenfalls.

Drei Gruppen mit schönen Klüften dienten am Gaisberg im Hutmannsgraben vermutlich immer wieder dem Eisenabbau. Der tatsächliche Beginn des Blei-Bergbaus am Gaisberg ist unbekannt, jedoch weiß man, dass bereits 1609 dort abgebaut wurde. Diese Bearbeitung des Berges dauerte bis 1770 wo sie wegen des geringen Ertrages aufhörte. Wir konnten 4 schöne Stollen/Klüfte in den Gaißbergwänden finden und vermessen, ein Stollen(Hut4) haben wir zuerst für eine Höhle gehalten da der eine Lagerfeuerstelle und im Portal eine Steinmauer steht (haben es Wildererloch) genannt, jedoch dürfte die Höhle wie die anderen, künstlich erweiter worden sein.

Scheucher T.

Stoiber G.

Leitgeb M.


Nov.

Trifftstollen

Deserteurhöhle




















Auf dem Weg in die Ennsmauern erhielten wir von einer Anwohnerin einen Hinweis.

Doch zu zuallererst wollten wir der Information von einem Förster nachgehen. Leider stellte sich diese Information als falsch heraus. Das Gelände ist dort extrem unwegsam und steil, vor allem bei Nässe! So folgten wir dem Hinweis der Anwohnerin: Schon nach wenigen Minuten, erblickten wir im Hang den Stollen. Er liegt relativ nah neben dem Bach und ist ziemlich steil (>30° Steigung), loses Blockwerk erschwert den Aufstieg im Stollen. Nach gut 35 Meter endet er in einem Versturz. Viele Zackeneulen sitzen auf den Wänden, auch 3 kleine Hufeisennasen, und einige Höhlenlangbeine könnten wir finden. Oberhalb am Ende des Stollens ist ein tiefer Krater, dies dürfte der Versturz von außen sein. Der Stollen wurde während des ersten Weltkrieges von italienischen Kriegsgefangenen in den Berg geschlagen und sollte als Holzbringstollen, zur Holzdrift genützt werden. Er kam allerdings nie wirklich in Verwendung. Da das Holz, dass man oben hinunter ließ, unten nur als Spreißeln an kam.

Auch ist überliefert das sich 1944/45 zu Ende des zweiten Weltkrieges ein Wehrmacht- Deserteur nahe dem Stollen versteckt hielt. Es sind sogar einige Utensilien in "seiner" Felsspalte erhalten geblieben, welche ihm als Versteck diente. Wir folgten dem Bach weiter nach oben und querten über eine Schotterrinne nach oben wo wir ein Wandloch schon von weit unten erspäht hatten. Doch als wir davor standen und ich hinein trat war es nicht mehr als ein "Schilderhaus" für einen Wachposten. So querten wir am unten Rande der Felswand über Gamssteige von Felswand zu Felswand, diese Steige sind tückisch, so schnell wie man sie findet enden sie ins Leere, durch Zufall erblickte ich eine Felsnische steil oben, über welcher ein Querholz lag, welches untypisch wirkte, und als ich näher trat, erst auf den letzten Metern erkannte ich den Unterschlupf! Der Ofen, die Schlafpritsche sowie sein Feuerholz alles noch vorhanden, welches er 1945 hier zurück ließ. Schaut man Richtung Eingang fällt sofort ein schmaler Felsvorsprung auf welcher nach oben über die Felswand führt, diesen hatte er sich als Fluchtweg in den Fels gemeißelt, von dort oben überblickte er das gesamte Tal. Im Inneren liegt viel morsches Holz, Teerpappe Drähte und Eisen-Klampfen am Boden, welches einst als Verschlag den Unterstand im Eingangsbereich nach vorne verlängerte. Im Ofen steht noch eine Doppler, eine alte Mostflasche... Drinnen etwas Höhlenschmuck und Sinter an den Wänden.

Scheucher T.

Bagdhadi A.


16.11.


Nockhöhle

Tote Fledermaus

Spontan machten wir eine Tour in die Nockhöhle, da ich es schon vor längerer Zeit sowohl Lukas als auch Angelika versprochen hatte. Bei dieser Befahrung konnten wir insgesamt über 40 Fledermäuse beobachten, es ist schwierig genaue Angaben zu machen. Schon kurz nach dem Einstieg konnten wir bereits die ersten beobachten, verteilt waren sie bis hin zum Mittagsberg, wobei sich der Großteil (3/4) wie gewohnt im Bereich Regenhalle aufhält. Einen Kadaver hatten wir am Mittagsberg gesehen, sind uns nicht sicher um welches Tier es sich dabei handelt (Foto). Zur Angstlacke mußten wir auch diesmal über den niederen Gang gehen, da der Normalweg wegen dem (vermutlichen) Schmelzwasser versperrt war. Das Seil über die Angstlacke wurde wie schon vor längerer Zeit geplant ausgetauscht. Lukas ging als einziger von uns auf die andere Seite der Angstlacke, Angelika und ich verzichteten auf den Übergang, da der Wasserstand doch ziemlich hoch war, daher beschlossen wir uns nicht allzu lange hier aufzuhalten und machten uns wieder auf den Weg nach draußen.

Eder F.

Plursch L.

Fichtner A.


22.11.

Klarahöhle




Für alle Teilnehmer war es die erste Befahrung der Höhle und diente in erster Linie dem Kennenlernen und der Orientierung in dem weitläufigen System. Ein weiteres Ziel sollte es sein, etwaige Fragezeichen vom Höhlenplan für künftige Forschungstouren zu eruieren. Wir stießen nun weit ins Innere vor, durch den engen „Bläser“, an den Decken überall weiß versinterte Deckenkarren. Nun folgten wir dem „Kolkgang“ in Richtung Biwak, wo wir ein kurze Pause machten und uns stärkten, ehe wir dem Gangende folgten. Hier nimmt die Tropfsteinbildung deutlich zu, wie auch im etwas tiefer gelegenen Jungbrunnen. Überall aktive Tropfsteine! Beim "Weißen Krokodil" wurde schnell ein Gruppenfoto gemacht. Beim Jungbrunnen kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus, was für ein unglaublicher schöner Ort mitten im Berg! Im Biwak befinden sich noch einiges Material. Für eine Forschungstour zu neuen/alten Fragezeichen sollte dieses Biwak jedoch viel tiefer in die Höhle hinein verlagert werden, möglicherweise bis zum Ende „Trockener Gang“.

Wir versuchten nun bis zur Expertenhalle zu kommen, es ist hier nahezu überall sehr großräumig mit vielen auf und ab Passagen über brüchiges, loses Gestein, kaum nennenswerte schwere Kletterstellen, alles leicht und ohne Hilfsmittel zu überwinden. Befindet man sich auf dem höchstgelegenen Schuttkegel, fällt der Blick in viel tiefer gelegene Gangteile. 40-60m unten sehen unsere Kollegen aus wie Zwerge, schon wartet der nächste Gegenhang. Bei VP 76 sollte es ein (?) geben, beziehungsweise gelangt man hier ins Nordland, jedoch hatten wir unser Zeitgefühl wohl verloren und geschätzt 2 Stunden vom Ausgang entfernt zu sein. Hier, in der Expertenhalle, war für heute Schluss. Da und dort konnten wir eine Fledermaus an den Felsen hängen sehen, Kotspuren(Guano) finden sich bis tief ins Innere der Höhle, jedoch nirgends sehr stark konzentriert. Es ist nicht ausschließlich die Dimension der Höhle, die so beeindruckend ist, sondern vor allem die viele kleinen Schätze, die in ihr zu finden sind! Es wäre sinnvoll, Material Versorgungs-Touren bis zum Versturz zu machen.

Scheucher Th.

Neudeck D.

Neudeck St.

Schöngruber M.


22.11.

Rottal




Baumhakenhöhle

© Eder F.

Christian hat aus der Airborn-karte 2 Objekte als Ziel ausgesucht. R16 (Baumhakenhöhle) hat sich als Schacht mit Seitenteil und 2. Eingang, den ich 1982 schon einmal befahren hatte (damals mit viel Schnee, heute beinahe Schneefrei) herausgestellt.
Dann sind wir zum Kl. Krater gegangen, den Flor vor einiger Zeit gefunden hatte. Mit unserem 30iger Seil konnte ich den Schneegrund aber nicht erreichen. Könnte noch weiter gehen. Weiters haben wir auf dem Weg zum R17 den Zwischenstufenschacht besucht aber nicht befahren. Dann fanden wir ein neues Objekt (RGB 12). Schaut auch gut aus wurde aber nicht befahren. Zuletzt stellte sich das Airborn-Ziel R17 als verschlossene Spalte dar. Zu allen Objekten müssen wir nochmals hin und sie erkunden bzw. vermessen.

Knoll E.

Eder F.

Fuxjäger Chr.


30.11.

Nockhöhle


Edlschacht

© Plursch L.

10:00-13:30. Da ich es Oliver versprochen hatte, machten wir uns auch bei nicht so schönem Wetter auf dem Weg in die Nockhöhle. Schon im Eingangsbereich sahen wir einige Fledermäuse. In der Regenhalle konnten wir die meisten zählen.

Als wir beim Vordersee ankamen, sahen wir dass der Wasserstand sehr niedrig war. Wir gingen unbesorgt zum Endsee. Am Rückweg spannten wir das Seil bei der Angstlacke und besuchten abschließend den Edelschacht.(Bild). Am Ausgang erwartete uns Sonnenschein.

Plursch L.

Baumschlager O.


28.11.

Bergbau Gaisberg

Aufstieg vom Dorngraben über Dürres Eck und hinunter in Richtung Mollner Hütte bis in etwa 1050 m Höhe. Dort kann man noch die Halden eines historischen Bergbaugebietes erkennen. Sie liegen überwiegend in einer Brombeerg‘stett‘n im Buchenwald. Relativ deutlich erkennbar sind neben den Halden noch Vertiefungen an der Oberfläche, die durch einen eingestürzten Stollen entstanden sind (Pingen). Zwei offene, aber ziemlich „verrollte“ Eingänge waren noch zu finden: Der am östlichen Rand liegende war mit Holz ziemlich verlegt und wies eine unlesbare rote Beschriftung auf (Katasternummer?). Er dürfte im Sommer durch die hohen Brombeerstauden nur schwer erreichbar sein. Der zweite liegt etwa 100 m weiter westlich, ist am Anfang eng, aber schliefbar und man sieht, dass es einige Meter steil hinunter geht.

Weißmair R.


6.12.

Kl. Kraterschacht

Abgang um ca. 9:20 vom Parkplatz an der Kogleralmstrasse. Um kurz vor 10 Uhr erreichten wir die Barenriedlauhütte. Fast eine Stunde waren wir bei der Hutte beschäftigt, mit der Durchführung unvermeidlicher Einstellungen an diversen Geräten. Der Aufstieg durch die Latschengassen in Richtung Rottallugga bis das Gelände flacher wird bzw. durch Dolinen sogar abfällt wies nur noch im Schatten ein paar Zentimeter Schnee auf. Vor den Dolinen zweigten wir nach links (W) ab um anschliessend deutlich steiler hinauf zu gehen und gelangten in weiterer Folge im Zickzack und Auf-und-ab durch schön gewachsene, elastische Latschen mit malerischen Schneegupferln in Kragenhohe zum Kl.Kraterschacht. Schachteinstieg: Die obere Halfte des Schrägabstieges am Eingang bis zu BH1 wurde mit einem an Latschen befestigten 12m-Seil uberwunden, der weitere Abstieg erfolgte mit einem 40m-Seil. Am Ende des Schrägabstieges (BH2) begann der senkrechten Abstieg in eine Halle mit einer gestuften, etwa 45° steilen Westseite. In dieser Halle mit Versturzboden, Schnee und Eis gibt es eine grossräumige Fortsetzung senkrecht nach oben. Ein unschwer, aber nur mit Seilsicherung erreichbares Wandloch scheint dort in einen grösseren Raum (Schacht?) zu fuhren. Uber den noch in der Halle befindlichen BH3 gelangt man über vereisten Schnee zum Abstieg am nördlichen Ende der Halle (BH4). Dieser führt entlang der Schnee-Fels-Kluft bis zum Seilende. Das Seil war um etwa 3 - 4 m zu kurz. Von einem Standplatz auf Schnee sieht es aus als ob am Grund eine (horizontale) Fortsetzung möglich ware. Weitere Fortsetzungen konnte es noch entlang der Schnee-Fels-Kluft geben. BH5 wurde beim Aufstieg etwa 2 – 3 m unterhalb von BH2 angebracht. Bei späteren Befahrungen konnten die BH 3, 4 und 5 aber durch Veränderungen bei der Schneefüllung unbrauchbar werden. Die Gesamtzeit im Schacht betrug etwa 1 Stunde. Anschliessend durchquerten wir am Weg zum Eingang des Schachtes „RGB12“ noch einige verschneite Latschenfelder. Fur diesen Schachtabstieg sind vermutlich mindestens 30 m Seil und mehrere BH notwendig. Der Ruckweg zur Barenriedlau kurz zusammengefasst: Zuerst entlang einer Latschengasse direkt nach Süden, dann wieder durch Latschenfelder etwa 100 m nach Osten und das letzte Stück mit weniger Latschen nach Süden. Ankunft am Parkplatz um ungefahr 16:20.

Weißmair R.

Eder F.

Plursch L.


19.12.

Präfingstollen



© Scheucher T.








Revier Präfing Winterzählung der Fledermäuse.

Zur Winterzählung der Fledermäuse besuchten wir diesmal den schwer zugänglichen Präfingstollen, wobei Stollen nicht im geringsten zutrifft, da es sich eher um eine riesige Kluftfuge handelt in der Bauxiterz eingelagert war, welches bis 1964 hier abgebaut wurde. Gleich bei der Ankunft querten ein Hirsch und zwei 'Kühe' die Straße, die hier Ruhe und einen perfekten Einstand finden. Wir stiegen etwa 70HM ab, um ins Revier Präfing zu gelangen, die Wegfindung wurde uns durch Windwurf etwas erschwert.

Nach einer kurzen Abseilstrecke in einen verstürzten Teil der Anlage, gelangt man durch Verstürze und dessen Blockwerk ins Innere. Der Einstieg den ich vor drei Jahren gewählt hatte war bereits verstürzt, was uns die Dynamik von solchen Bergwerken dramatisch vor Augen hält, und uns die Gefahr ins Bewusstsein zurück ruft, einen Stein an der falschen Stelle berührt, eine Unachtsamkeit kann zu einer Katastrophe führen!

Zuerst folgten wir der Hauptkluft in den Berg bis kurz vor dem kleinen Schlupf der weiter in den Hauptteil führt, den wir allerdings erst beim Rückweg als diesen erkannten. Das Innere gleicht dann mehr einer Höhlenbefahrung, die Abbauklüfte sind vom Hang abwärts leicht versetzt, und man gelangt durch Verstürze und Schlüpfe leicht in die darunter liegenden Bereiche, einzig der am tiefsten liegende Horizont weist ein Stollenprofil auf, hier dürfte einst das Erz aus dem Berg geholt worden sein, der Stollen ist nur in einem kurzen Abschnitt erhalten, jedoch jegliche Fortsetzung in und aus den Berg verstürzt! Im tiefsten Horizont tritt Wasser ein, eine Wassersaige bahnt sich seinen Weg durch den Versturz, ein Werkzeug lehnt an der Wand, Polsterholz Konstruktionen stehen unter dem Fels. Im "Hauptstollen" der sich hinter einem niedrigen Schlupf fortsetzt nimmt die angebaute Kluft an Größe und Höhe zu. An der glatten Felswand die am Bauxit ansteht sind Karstklüfte zu sehen die sich bis an die Decke fortführen. Nach oben hin setzt ein Schacht an in dem Polsterhölzer im Lichtschein zu erkennen sind, die Raumhöhe liegt hier bereits bei geschätzten 20-30m. Erneut müssen wir durch ein enges Loch, ehe man im größten Raum der Anlage steht. Unter einer morschen Polsterholz Konstruktion treten wir auf eine Felsrampe, die ca 5m überhängend abfällt und weiter 30m über Geröll und abgestürzten Holzresten nach unten in einen Schacht mündet. Ein Steinwurf ließ uns dann staunen, da der Schacht sehr tief zu sein scheint. Gleich hinter dem Schacht erscheint im Lichtschein unserer Lampen eine primitive Holzleiter, hinter welcher sich die Sohle des Hauptgangs fortzusetzen scheint. Hier wird es nötig ein mehrere Bohrhaken zu setzen, um sich bis zur Sohle sicher abseilen zu können. Bis hierher herrscht Bewetterung bergeinwärts, das Gaswarngerät konnte kein "Böses Wetter" aufspüren!

Biospeläologisch konnten wir folgende Arten finden:

Großes Mausohr, Mopsfledermaus, Kleine Hufeisennase, Feuersalamander, Doppelfüßler (Polydesmus collaris), Höhlenlangbein (Amilenus aurantiacus), sowie eine Feldermaus die wir nicht bestimmen konnten. In den großen Klüften weit oben sitzend sind die Fledermäuse oft schwer auszumachen. Update: bei der unbestimmten Fledermaus Art könnte es sich um die in unseren Breiten sehr selten nachgewiesene Nordfledermaus handeln!


















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