Jahreshauptversammlung am 7.4.2001

Tourenbericht

 

Einleitung

 

Im vergangenen Vereinsjahr gab es eine Vielzahl von Aktivitäten.

Eine große Zahl derTouren wurden durch unsere besonders engagierte und aktive Gruppe in Windischgarsten gemacht und genauestens dokumentiert.

 

Insgesamt wurden über 7 km Gangstrecken vermessen.

Höhlengänge mit 10 – 20 m Breite und gigantische Hallen konnten entdeckt werden. Eine weitere Großhöhle wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen.

 

Statistik

91 Unternehmungen fanden insgesamt statt. Davon waren:

6 im Rahmen der Höhlenrettung.

6 reine Fototouren

6 andere Unternehmungen wie Besprechungen mit Behörden

25 Schachtbefahrungen

und 44 Horizontalhöhlen

 

Einige dieser Touren verdienen eine besondere Erläuterung.

 

 

Wie viele von euch wissen werden, liegt in Hinterstoder eine besonder schöne und große aktive Wasserhöhle. Einige Kilomerter haben wir in den 90iger Jahren vermessen in der Wildbachhöhle vermessen.

Der Eingangsteil ist  ein ca. 400 m langer teilweise sehr enger Siphon mit etwa 80 m Höhendifferenz, der beinahe ständig wassererfüllt ist.

Anfang Jänner war der Wasserspiegel etwas abgesunken und Mitte des Monats um weitere 25 m gefallen.

Aber leider war auch dieses Jahr kein Durchkommen möglich.

 

Ein ausgesprochen schöne Höhle ist die Grubsteinwestwand-Eishöhle, die wir im Juni befahren konnten. Für diese hochgelegene Großhöhle war natürliche ein  Biwak nötig. Der Eisteil bereitete uns kleinere Schwierigkeiten da die Fixseile teilweise im Bodeneis eingefroren und daher unbrauchbar waren, aber unter Verwendung aller irgendwie nutzbaren Teile wie Repschnüre, Gurte Karabinerketten und Schuhbänder konnten wir die eisfreien Gänge doch noch erreichen.

 

In der zuerst vielversprechende Kanofenofen-Höhle wurde ein Quergang fertiggebohrt und ein anschließender Schacht erkundet. Dieses Objekt ist nun gänzlich erkundet und muß nur noch fertig vermessen werden.

 

Der Merkenstein an dessen Fuß ja die Rettenbachhöhle oder auch Nockhöhle und Teufelsloch genannt liegt, ist von seiner verkarsteten Oberflächenstruktur ein sehr vielversprechendes Höhlengebiet. Im heurigen Jahr wurden etliche mühevolle Höhlensuchaktionen in dem mit Latschen dicht bestandenem Gebiet durchgeführt. Einige kleiner Schächt konnten entdeckt und erkundet werden. Den wirklich großen vielversprechenden Kähls-Schacht der vor etwa 20 Jahren vom Kähls Sepp gefunden wurde konnte jedoch noch nicht wiederentdeckt werden.

Im Sigistal wurde ein im Winter 1999 entdeckten Schacht bis in 40 m Tiefe befahren. Ein 20 m hoher Eisklotz der wegen seines an den Rändern sehr morschen Eisen jederzeit zusammenzubrechen drohte verhindert jedoch eine weitere Befahrung der vorhandenen engen Randkluft.

Unmittelbar daneben befindet sich ein weiterer Schacht und in der selben Störungszone liegt eine Wetterführende Horizontalhöhle deren Erforschung noch aussteht.

Das auch lange bekannte und als längst erforscht geltende  Höhlen noch Überraschungen bieten können beweist die Gamssulzn-  Höhle in Spital a.Pyhrn in der über 300 m großräumige Gänge mit fosilen Tropfsteinen entdeckt und vermessen wurden.

Das auch das im Nationalpark Kalkalpen noch einiges an Forschungstätigkeit zu tun ist, zeigen die Höhlenfunde um die Giereralm. Dort konnten wir eine horizontale Eishöhle erkunden und vermessen.

Einen  benachbarten Eisschacht  haben vorerst bis in eine Tiefe von minus 40m erkundet. Dieser Teil ist jedoch auf Grund der teilweise engen Randklüfte sehr schwer zu befahren. Das Schachtende haben wir noch nicht erreicht, aber der Schachtgrund konnte schon ausgeleuchtet werden.

 

Der Hochkasten bei Hinterstoder ist den Schitourengehern wegen der klassischen Dietlhölle ein Begriff. Sonst wird er wegen seiner schroffen Nordwände eher selten bestiegen.

In 1650m Seehöhe gibt es eine Spalte aus der ein starker Wind pfeift. Ende September versuchten wir einen Zugang zu den anscheinend vorhanden unterirdischen Höhlen zu finden. Es wären jedoch aufwändige Grabarbeiten erforderlich.

Am Gipfel des 2388m hohen Berges ist eine riesige Schachtdoline die wir vorerst ein Stück weit befahren konnten.

 

Der Zwölferkogel mit seiner in über 2000 m Seehöhe gelegenen Tunnelhöhle, die nun auch schon einige Kilometer vermessen ist stand auch heuer wieder am Programm. In der Plattenzone an der Westflanke wurde ein neuer Schacht gefunden. In diesem durch den langen Zustieg, der abhängig von Witterung und Rucksackgewicht 4 – 7 Stunden dauert sind uns jetzt schon 7 große Höhlen bekannt.

 

Am Kraxenberg bei Hinterstoder haben wir seit Jahren eines unserer Hauptarbeitsgebiete. Direkt am Sattel zwischen Gr. u. Kl. Kraxenberg liegt ein 50 m tiefer Schacht den wir Ende Oktober befahren konnten.

 

Eine weitere Schachtzone liegt auf der Mandlalm bei Hinterstoder. Mitten im Latschendickicht ist ein  25m tiefer Schacht der in einer großen Halle endet.

 

Am Gr. Pyhrgas erkundeten wir in zwischen 1720m und 2005m drei Schächte.

 

Oberflächenbegehunge fanden im Sengsengebirge am Gr. Größtenber, Im Gebiet der Mayralm, am Giereranger, am Merkenstein, Nock und Budergraben statt.

Im TotenGebirge waren wir am Kraxenberg, in den Schneiderkaren und im Schobertal.

Die Schachtzone am Stubwiese wurde ebenfalls eingehende untersucht.

 

 

Ich danke für eure Aufmerksamkeit.

 

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